Erfahre mehr über Schleifmittel

Bekannt ist Schleifpapier auch unter Glas-, Sand- oder Schmirgelpapier und ist ein Hilfsmittel zur Oberflächenbearbeitung durch Schleifen. Schleifpapier wird verwendet, um raue Oberflächen zu glätten, Material abzutragen oder um Kanten zu brechen. Geschliffen wird damit u.a. Holz, Metall, Kunststoffe, Gips bzw. Spachtelmasse, Lack und Naturstein. 

Hier erfährst du mehr über Schleifpapier, die möglichen Herstellungsprozesse, welche Körnungen es gibt und wofür sie verwendet werden.

Aufbau von Schleifpapier in vier Schichten

1. Schicht:  

Der Schleifkornträger ist die Unterlage für das Schleifkorn. Es besteht entweder aus Papier, Fiber oder Gewebe.  

Papier wird überall dort eingesetzt, wo höhere Festigkeiten und Flexibilität nicht wirtschaftlich genutzt werden kann. Für Handschliff werden A-Papiere genutzt mit feinen Körnungen, für Hand- und Maschinenschliff kommen C- und D-Papiere mit mittleren Körnungen zum Einsatz und E-Papiere in groben Körnungen für Maschinenschliff. Auch die Verwendung eines imprägnierten Latexpapiers ist möglich, sodass ein Nassschliff möglich ist. Unsere Schleifscheiben von AWAPRO® werden mit sogenannten Kraftpapier hergestellt, einer Papiersorte mit  der höhsten Festigkeit zur Herstellung von hochwertigen Schmirgelpapiern. 

Fiber wird durch Pergamentieren, Pressen und Härten von 5-7 Lagen eines Spezialpapieres hergestellt. Vulkanfieber mit biegsamen und flexiblen Schleifscheiben werden für höchste Beanspruchung auf Winkelschleifern eingesetzt.   

Gewebe als Unterlage kann deutlich höhere, mechanische Drücke und Belastungen aushalten, ebenso wie starke Verformungen. Auch die Standzeit ist je nach Anwendung höher und länger als bei Schleifmittel auf Papierunterlage. Bei Gewebeunterlagen wird zwischen J-Gewebe und X-Geweben unterschieden. 

J-Gewebe (flexibles Gewebe) werden bei verformten Werkstücken eingesetzt, während X-Gewebe (starres Gewebe) bei flachen und geraden Werkstücken verwendet wird.  

2. Schicht:  

Auf die Trägerschicht wird der Grundbinder aufgetragen entweder der sogenannte Hautleim oder Kunstharz. In Schritt 4 werden wir dies näher erläutern.   

3. Schicht:  

In den noch feuchten Binder wird das Schleifkorn eingestreut unter Einwirkung eines elektrischen Feldes, das eine gleichmäßige Verteilung gewährleistet. Zu unterscheiden sind hier Aluminiumoxid und Siliciumcarbid. 

Aluminiumoxid kann wegen seiner hohen Härte in praktisch jedes Material eindringen. Die Form des Korns ist blockig, mit geraden Schneidkanten versehen. Dank der hohen Zähigkeit verdankt Aluminiumoxid seine Verschleißfestigkeit und Unempfindlichkeit. Aluminiumoxid ird für harte Werkstoffe verwendet.  

Siliciumcarbid ist nach Diamant und Borkarbid das härteste Schleifkorn und ist mit langen, freischneidenden Kanten versehen. Aufgrund der fehlenden Zähigkeit fällt die Verschleißfestigkeit geringer aus, als bei Aluminiumoxid. Siliciumcarbid wird für weiche Werkstoffe verwendet.  

Schließlich unterscheidet man noch die Streuart. 

Bei der offenen Streuung liegen die Schleifkörner in größerem Abstand zueinander. Dabei ist die Unterlage mit ca. 50 – 70 % mit Schleifkorn bedeckt. Sie werden vor allem dort eingesetzt, wo ein hoher Materialabtrag zu erwarten ist und kann durch den Zwischenraum besser abtransportiert werden. Diese Art kommt typischerweise bei der Holzbearbeitung zum Einsatz. 

Bei der halboffenen Streuung wird die Unterlage mit 70 – 80 % belegt. Der Zwischenraum ermöglicht das Sammeln und Abführen von Schleifabrieb. Zum Einsatz kommt es bei Schleifen von Lacken, Kunststoffen und NE-Metallen. 

Bei der dichten Streuung ist die Unterlage nahezu vollständig mit Schleifkorn belegt. Durch die große Menge an Kornspitzen wird ein hoher Materialabtrag ermöglicht und eine hohe Standzeit des Schleifmittels. Diese Art kommt bei der Metallbearbeitung zum Einsatz.   

4. Schicht:

Im letzten Arbeitsgang wird der Deckbinder aufgetragen, der sich zwischen die Körner legt und diese untereinander verbindet.  

Folgende Paarungen mit Grund- und Deckverbinder sind möglich:  

  1. Hautleim: Grundbinder = Hautleim / Deckbinder = Hautleim 

Diese Art von Binder ist nicht wasserbeständig und nur für den Trockenschliff geeignet. 

  1. Kunstharz: Grundbinder = Hautleim / Deckbinder = Kunstharz 

Wird ausschließlich für den Trockenschliff eingesetzt, ist jedoch Widerstandsfähiger gegenüber der reinen Hautleimbindung.  

  1. Vollkunstharz: Grundbinder = Kunstharz / Deckbinder = Kunstharz 

Auf einem imprägnierten Träger ist diese Bindung voll-wasserfest und für den Nassschliff geeignet.  

Schleifen ist eine wichtige Technik zum Erzielen glatter, sauberer Oberflächen auf einer Vielzahl von Materialien. Für einen Anfänger kann es jedoch etwas verwirrend sein, da es so viele verschiedene Schleifwerkzeuge und -techniken gibt. In diesem Kapitel besprechen wir einige grundlegende Schleiftechniken, die dabei helfen, glatte Oberflächen zu erzielen.

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass es verschiedene Arten von Schleifpapier gibt, die für unterschiedliche Aufgaben geeignet sind. Es gibt grobes Schleifpapier, das zum Entfernen grober Unebenheiten verwendet wird, und feineres Schleifpapier zum Polieren und Veredeln. Verwende am besten zunächst mittelkörniges Schleifpapier, da es am besten das meiste Material abkratzt, ohne zu viel davon zu entfernen.

Eine weitere wichtige Technik wird "Feinschleifen" genannt. Dies beinhaltet die Verwendung von feinerem Sandpapier, um das Finish zu polieren und zu glätten. Wichtig dabei ist eine sanfte, kontrollierte Bewegung, um das Material nicht zu beschädigen.

Um ein glattes Finish zu erzielen, bedarf es Geduld und Sorgfalt. Einer der wichtigsten Schritte, die Sie unternehmen können, um ein glattes Finish zu erzielen, ist die Wahl des richtigen Schleifpapiers. Wenn du eine glatte Oberfläche wünschst, solltest du mit einem Schleifpapier mit niedrigerer Körnung beginnen und dann zu einem Schleifpapier mit höherer Körnung übergehen. Die Körnung des Schleifpapiers bezieht sich auf die Größe der Papierkörnung, je geringer die Körnung, desto gröber das Papier, und je höher die Körnung, desto feiner das Papier.

Die richtige Schleifrichtung ist entscheidend, um eine glatte Oberfläche zu erzielen. Schleife in die Richtung, in der das Material gewachsen ist um ein Verziehen zu vermeiden und ein gleichmäßiges Oberflächenfinish zu erhalten.

Führe die Schleifarbeiten in mehreren Schritten durch, beginnend mit einem groben Schleifpapier und dann zu feineren Schleifpapieren wechseln, um das Finish zu verfeinern. Dies kann mehrere Durchgänge erfordern, um das gewünschte Finish zu erreichen.

Überprüfe regelmäßig den Schleifprozess um sicherzustellen, dass du eine glatte, gleichmäßige Oberfläche erreicht hast. Eine einfache Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, die Oberfläche mit der Hand zu ertasten oder mit einer Taschenlampe auf die Oberfläche zu leuchten, um Vorsprünge oder Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

Ein weiteres wichtiges Konzept beim Schleifen ist die Verwendung eines Schleifblocks oder -kissens. Diese Werkzeuge sorgen für eine reibungslose Schleifbewegung und verhindern, dass das Papier oder Pad knittert oder sich verzieht. Je nach Projekt und Material stehen Schleifklötze und -pads in verschiedenen Formen und Größen zur Auswahl.

Schließlich ist es wichtig, für eine gute Vorbereitung des Materials zu sorgen, bevor mit dem Schleifen begonnen wird. Das bedeutet, dass das Material sauber und frei von Rückständen und Ablagerungen sein muss, um ein gleichmäßiges Finish zu erzielen. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass man ein glattes und gleichmäßiges Finish damit erreicht, indem man die richtige Schleifmaschine und das richtige Schleifequipment auszuwählt, in der richtigen Schleifrichtung arbeitet, den Schleifvorgang in mehreren Schritten durchzuführt und den Schleifvorgang regelmäßig überprüft.

Die Körnung eines Schleifpapiers wird mit einem Buchstaben und einer Zahl gekennzeichnet. Der Buchstabe P wird der Körnung vorangestellt, um zu verdeutlichen, dass eine solche Körnung den Qualitätsmerkmalen der DIN 69176 und dem FEPA-Standard entspricht. 

Je grober das Korn, umso niedriger die Zahl.  

Je feiner das Korn, umso höher die Zahl.  

Grobe Körnungen 

P40 bis P120 - Wird für den ersten Anschliff verwendet um grobe Verunreinigungen zu entfernen, sowie Lacke, Leim- und Farbreste, Verschmutzungen, Rost und Ähnliches. Wie Oberfläche wird stark angeraut. 

Mittlere Körnungen 

P150 bis P180 - Diese Schleifpapiere eignen sich für den Zwischenschliff, wenn beispielsweise Lackreste vollständig entfernt oder Metalle angeschliffen werden sollen für die weitere Bearbeitung.  

Feine Körnungen 

P150 bis 240 – Mit diesen Körnungen werden Grundierungen, gespachtelte Flächen, Kunststoffe und Lacke geschliffen und für das einölen oder lackieren von Holz oder Metall vorbereitet.  

Sehr feine Körnungen 

Ab P220 – Feine Schleifpapiere mit Körnungen ab P220 werden zum Polieren von Metallen, Glas oder alten Lacken verwendet. Mit sehr feinen Körnungen wird eine besonders glatte und hochwertige Oberfläche erzielt.  

Holzstruktur berücksichtigen

Wenn das Holz quer zur Faserrichtung geschliffen wird, entsteht ein größerer Materialabtrag und die Oberfläche bleibt rau. Um das Holz richtig glatt zu schleifen, empfiehlt es sich in Faserrichtung zu schleifen.  

Welche Körnung für Holz?

Um eine feine, glatte Oberfläche zu erhalten, sind mehrere Schleifgänge benötigt mit unterschiedlichen Körnungen des Schleifpapiers. Mit der groben Körnung werden alte Farbrückstände oder grobe Unebenheiten abgetragen. Mit der mittleren Körnung wird bis zu einer gleichmäßigen Fläche geschliffen. Wische nach dem Grob- und Zwischenschliff mit einem feuchten Schwamm oder Tuch über das Holz. Aufgrund der Feuchtigkeit stellen sich die Holzfasern auf und nachdem es getrocknet ist, lassen sich diese besser abschleifen. Nun erfolgt anschließend der Feinschliff mit der feinsten Körnungen, um das Holz schön glatt zu schleifen.

Unser Tipp:

Wähle für jeden Arbeitsgang eine doppelt so feine Körnung, zum Beispiel 80-180-360.

Hier kannst du ein gutes Starter-Set mit den wichtigsten Körnungen erhalten. (Zum Produkt)

Kontrolliere mithilfe einer Taschenlampe, indem du das Holz schräg anleuchtest, ob sich deutliche Schatten bilden. So erkennst du, wo noch nachgearbeitet werden muss.

Gerade Rost macht Metallen schwer zu schaffen, aber auch aus anderen Gründen ist es nötig zum Schleifpapier zu greifen um das Metall zum Beispiel auf eine bevorstehende Lackierung vorzubereiten.

Die Wahl des Schleifmittels

Bevor jedoch mit dem Schleifen begonnen werden kann, wird die Metalloberfläche von Schmutz und Fett befreit. Neben der Auswahl des Schleifgeräts ist vor allem die Wahl der passenden Schleifscheibe oder des Schleifpapiers von wichtiger Bedeutung.

Weiche Metalle werden mit Schleifscheiben aus Siliziumkarbid oder Korund bearbeitet. Bei harten Metallen fällt die richtige Wahl auf Schleifmittel aus kubischem Bornitrid oder synthetischem Diamant. Je nach Werkstück und dem gewünschten Ergebnis kann trocken oder nass geschliffen werden. Achte beim Schleifen mit Wasser besonders darauf ein latexbeschichtetes Schleifpapier zu verwenden, dass für den Nassschliff geeignet ist.

Für den Trockenschliff haben wir für dich Schleifscheiben mit Hochleistungspapier auf Basis von sehr widerstandsfähigen und reißfestem Latexpapier für eine vielseitige Anwendung. (Zum Produkt)

Welche Körnung für Metall?

Generell beginnt die Schleifarbeit mit gröberen Körnungen (z.B. P40 oder P80) um Lackreste, Rost oder Unebenheiten schnell zu entfernen. Anschließend kommen feinere Körnungen (P120 bis P180) zum Einsatz um das Metall auf den nächsten Arbeitsschritt vorzubereiten. Der Feinschliff erfolgt mit Körnungen ab P240.

Unser Tipp:

Statt mit Druck zu arbeiten, erhöhe die Drehzahl oder wechsele auf eine andere Körnung um das passende Ergebnis zu erhalten.

Fast geschafft

Nach jedem Schleifgang werden die Rückstände mit einem Mikrofasertuch abgewischt und in die nächst-feinere Körnung gewechselt. Mit der Zeit verfeinert sich das Schliffbild bis zu einer glatten Oberfläche und der nächste Arbeitsschritt kann kommen.

Für Trockenbauschleifer eignen sich in der Regel Schleifpapiere mit feineren Körnungen, da sie für glatte Oberflächen und feinere Schleifarbeiten verwendet werden. Hier sind einige Beispiele für die Verwendung von Schleifpapieren mit unterschiedlichen Körnungen:

  • Körnung 120: Grobe Schleifarbeiten wie das Entfernen von alten Tapetenresten oder das Glätten von groben Wänden.

  • Körnung 150-180: Mittelgrobe Schleifarbeiten wie das Entfernen von Übergangsspuren oder das Glätten von Wänden vor dem Tapezieren oder Streichen.

  • Körnung 220-240: Feine Schleifarbeiten wie das Vorbereiten von Wänden für den Anstrich oder das Glätten von Ecken und Kanten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der richtigen Körnung des Schleifpapieres von der Art des Materials und der gewünschten Oberflächenbeschaffenheit abhängt, sowie die Anweisungen des Herstellers zu lesen und sicherzustellen, dass das Schleifpapier für den geplanten Gebrauch geeignet ist.